Meeresstation Wilhelmshaven

Phosphateinlagerung in biogene Karbonate am Beispiel der Miesmuschel (Mytilus edulis L.)

Sarah Zaremba, Prof. Dr. Gerd Liebezeit (Forschungszentrum TERRAMARE)

(vom 21.01. bis 01.07.04)


Die europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) sieht vor, bis 2015 einen guten Gewässerzustand zu erreichen. Dies beinhaltet unter anderem, dass für natürlich vorkommende Stoffe, z.B. Phosphat, in der Meeresumwelt Konzentrationen in der Nähe der Hintergrundwerte erreicht werden. Hintergrundwerte geben Konzentrationen von Stoffen an, die normalerweise bei völliger Abwesenheit störender Einflüsse in Gewässern feststellbar wären.

Die Diplomarbeit beschäftigt sich damit, Hintergrundwerte für Phosphat in Küstengewässern zu finden. Als Indikatororganismus wurde Mytilus edulis L. gewählt. Phosphat wird beim Aufbau der Muschelschalen in deren Karbonaten dauerhaft gebunden. Abhängig von der Umgebungskonzentration nehmen Muscheln Phosphat auf, so dass in belasteten Gebieten hohe, in unbelasteten Gebieten weniger hohe Phosphatgehalte in Schalen nachgewiesen werden können. Die Analyse von Schalenmaterial aus Sedimentkernen, das bereits mehrere Jahre alt ist, soll Werte liefern, durch die Hintergrundwerte für Phosphat gefunden werden können.

Als Probestandorte wurden Muschelbänke im Niedersächsischen Wattenmeer zwischen Ems und Elbe beprobt (Abb. 1).

Karte_Muschlbankverteilung
Abb. 1: Geographische Verteilung der Muschelbänke; RS=Randzel (1), N=Nordland (2), K=Kopersand (3), O=Osterriede (4), LP=Lütetsburger Plate (5), LPS=Lütetsburger Plate Süd (6), J=Janssand (7), JS=Janssand Süd (8), Ja=Jappensand (9), GK=Großer Knechtsand (10), OT=Oxstedter Tief (11)


Erste Ergebnisse zeigten eine Zunahme der Phosphatkonzentrationen im Jahresverlauf (Abb. 2) sowie verschieden hohe Konzentrationen an den unterschiedlichen Standorten (Abb. 3). Besonders hohe Phosphatgehalte konnten in Schalen von Muschelbänken der Standorte im Mündungsbereich der Ems nachgewiesen werden.

Diagramm_Phosphatgehalte_Jahresgang
Abb. 2: Phosphatgehalte in Muschelschalen im Jahresgang "Sengwarder Balje; Jadebusen

Diagramm_Phosphatgehalt_div_Standorte
Abb. 3: Phosphatkonzentrationen von Muschelschalen verschiedener Standorte (vgl. Abb. 1)